DAS DEKAMERON nach Boccaccio von und mit zahlreichen Künstlern Kritik


Digitales live-theater über die pest der Postmoderne


Symbolbild
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Ein Experiment ist auch der Beitrag des Ringlokschuppens in Mühlheim an der Ruhr zur Corona-Krise, ein „Digitales Live-Theater“.

Inspiriert von „Das Dekameron“, der Novellensammlung Giovanni Boccaccios, eines Dichters der italienischen Renaissance aus dem 14. Jahrhundert, entstand eine zehnteilige Serie inklusive Pilotfolge und wurde über einen Zeitraum von elf Wochen über Frühjahr und Sommer des Jahres 2020 über die Seite des Hauses und auf deren Youtube-Kanal frei gesendet und dort inklusive Trailermaterial für die Nachwelt festgehalten, nachdem die Ausgaben jeweils in einen Live-Stream an den Donnerstagabenden aufgestrahlt wurde.

Das Decameron - das Werk

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Das Dekameron gilt als das Meisterwerk des italienischen Schriftsteller, Dichters und Demokarten Giovanni Boccaccio (1313-1375), eines bedeutenden Vertreters des Renaissance-Humanismus. Durch seine insgesamt 100 Geschichten umfassende Novellensammlung, die inspiriert sind von höfischem Leben und bürgerlich-städtischen Umfeld, gilt Boccaccio als Begründer der prosaischen Erzähltradition in Europa und erschuf ein Stück Weltliteratur und hielt den Geist einer Epoche und deren soziale und gesellschaftliche Abbilder in seinem Werk für immer fest.

Durch eine Rahmenhandlung werden die von jeweils zehn Figuren erzählten Geschichten, Parabel und Fabeln inklusive Liedern zu einer künstlerischen Einheit mittels der architektonischen Formel „zehn mal zehn“ zusammengefasst.

 

In einem Vorwort bzw. einer Vorrede weist der Autor darauf hin, dass er mit seinem Werk „Spaß, Rat und Belehrung“ stiften möchte und zwar denjenigen, die ob ihres aufgewühlten Gemütes Aufheiterung und Trostes bedürfen, insbesondere bei Liebeskummer, was Boccaccio explizit erwähnt. Auch weißt er daraufhin, dass die Geschichten eher den Frauen als den Männern diesbezüglich nutzen sollen, da Frauen „die meiste Zeit auf den kleinen Bezirk ihrer Gemächer beschränkt (sind) und es (ist) unmöglich (ist), dass sie immer heiter sein können, während sie den ganzen Tag fast müßig sitzen und im selben Augenblick , wollend und nicht wollend, widerstreitende Gedanken in sich beherbergen. Männer hingegen können diesen Schwermut und trübe Gedanken hingegen mit allerlei (geselligen) Aktivitäten vertreiben und dafür das Haus verlassen, wann immer sie wollen und damit Geist und Körper beschäftigen.“

Heutzutage ist aber nicht nur in Bezug auf die Selbstisolierung in Corona-Zeiten Gleichberechtigung angesagt, deshalb kann das Geschichtenerzählen a lá Dekameron eine naheliegende Möglichkeit sein, eine zeitgemäße Blaupause für performative Unterhaltungsformen in Pandemiezeiten zu entwerfen.

Symbolbild : Die Gemeinschaft der Erzählenden aus der Rahmenhandlung
Symbolbild : Die Gemeinschaft der Erzählenden aus der Rahmenhandlung

Die Rahmenhandlung

 

Die 100 Geschichten der Novellensammlung „Das Dekameron“ wurden „zur verderblichen Zeit der letzten Pest von sieben Damen und drei jungen Männern erzählt.“ Eine von Boccaccio entworfene Rahmenhandlung erzählt davon, wie die Erzählenden im Jahre 1348 zusammenkamen: Als die Pest Florenz heimsuchte, begegneten sich in einer Kirche zehn sittsame junge Leute und beschlossen, zusammen aufs Land zu fliehen, wo sie sich auf maßvolle und sittsame Art die Zeit vertreiben wollen, wobei ein Teil dieses Zeitvertreibs das gegenseitige Erzählen von Geschichten ist. Dabei gibt Boccaccio einen detaillierten, dabei aber nüchternen Einblick in die Situation der Pestepidemie, sowohl im Hinblick auf die Krankheit an sich, als auch in Bezug auf die sozialen und gesellschaftlichen Reaktionen darauf und deren Folgen.

 

Das Dekameron von zahlreichen Künstlern – die Inszenierung

Symbolbild©pixabay/Geralt
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Der Ringlokschuppen in Mühlheim an der Ruhr hat für sein digitales Live-Theater zehn internationale Künstler eingeladen, das Dekameron nach Boccaccio „frei zu umkreisen“. Das Werk und sein Autor dienen dabei lediglich als Grundlage bzw. Inspirationsquelle zehn eigene Weltentwürfe zu erstellen und zehn Geschichten aus den jeweiligen „Landhäusern der Schauspieler, Performer, Autoren, Künstler, Denker, Träumer“ aus unterschiedlichen Städten und Ländern in die Welt bzw. die Weiten Youtubes zu entsenden, „weil wir derzeit auf ein lebendiges Miteinander in der Öffentlichkeit verzichten müssen und wir zurückgeworfen werden in die eigenen vier Wände und auf uns selbst.“


Decameron - Die Serie

Trailer

Jede Folge des Mühlheimer Dekameron wird vor ihrer Ausstrahlung mit einem eigenen Trailer angekündigt.

Darin wird die eine weitere Erzählerfigur vorgestellt, die den Zuschauer durch alle Teile der Serie begleiten wird, und auch schon in den dazugehörigen Trailern einen Ausblick auf den Inhalt der Folge gibt. Das ganze ist als eine Art Collage mit Schattenspiel und Hörspielelementen gestaltet, in dem eine Scherenschnittfigur, eine Schattenrissmarionette, die zwar weiblich anmutet, aber bisweilen auch von einer Männerstimme (Sprecher: Rupert J. Seidl) gesprochen wird, in einem leeren Abrisshaus umherwandelt und in einer auf alt getrimmten Sprache über einem sonoren Bassostinatomotiv zu dem Zuschauer redet, während sie sich dekadent auf dem Sofa räkelt, oder in der Badewanne sitzend Wein trinkt. Dabei wird das Thema Corona indirekt umkreist („Nachdem die Krankheit, die im Reich der Mitte ausgebrochen war, dann auch das Land der Deutschen erreicht hatte...“) und in einen pseudofiktiven erzählerischen Rahmen gesetzt.

Symbolbild©pixabay/blende12
Symbolbild©pixabay/blende12

#Pilot

 

Die Pilotfolge der Serie kreiert eine eigene Rahmenhandlung, („Alles schließt, alle kamen zusammen, jeder für sich, in der Isolation unserer Wohnungen, verbunden durch Fernbildapparate und berieten, was zu tun sei.“) bei der ein durch Fototechnik animierter sprechende Oberkörper bzw. Bauch, dem mit Farbe Augen, Nase und Mund aufgemalt wurden und der mit dem Bauchnabel raucht, isst und trinkt, die Zeit zwischen den Einzelausschnitten aus den kommenden Serienfolgen mit Kommentaren, Informationen und teilweise sogar Verweisen und Zitaten aus der Rahmenhandlung des Dekameron.

Dabei sollen Analogien und Assoziationen zur Zeit der Pest im 14. Jahrhundert und dem Dekameron entstehen. So befindet sich das amorphe Bauchwesen, das von diversen weiblichen und männlichen Stimmen abwechselnd gesprochen wird, beispielsweise in einer Einstellung vor einer Gemälde aus der Früh-Renaissance, das eine Massenszene zeigt, während es Originaltext vor sich hin weint. Der restliche Duktus des Bauches ist im Wesentlichen ein Zynisch-Feststellender, dessen Schilderungen in Bezug auf die Pest, das ehrfürchtige Flüstern, wenn es beispielsweise um die Leichenberge und andere Schrecken geht, geradezu dekadent-absurd anmuten, wenn man sie vor dem Hintergrund der Corona-Situation betrachtet. Zwischen Ausschnitten der einzelnen Folgen des Mühlheimer Dekameron-Live-Theaters, die nicht in chronologischer Reihenfolge drankommen, setzt der Bauch Stück für Stück seine Reise zum Landsitz „weit vor den Toren Mühlheims“ fort, wo schließlich die Spielregeln verkündet werden und der Bauch mit einem Vortrag über die Pestmaske endet.

Symbolbild©pixabay/Geralt
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 #1: Fearology – Songs of the Off

Wie in der literarischen Vorlage wird auch im Mühlheimer Dekameron jeden Tag (also in jeder Folge) ein König gewählt, der bestimmt, was erzählt wird. Die Schattenfigur verkündet es sei Regisseur Philipp Preuss und sein Dekret sei Musik. Dieser kuratiert ein Konzert von Theatermusikern die ein Mash-Up verschiedener Band spielen. Hier greift sofort die architektonische Formel 10 mal 10, wenn 10 Musiker an 10 Orten 10 Songs in einem Konzert als erstem Beitrag spielen.

 

 #2: In the mood 4 live!

Während im Abrisshaus das Badewasser eingelassen wird und die Schattenfigur uns erzählen will, dass Quarantäne bedeute, Zeit für uns zu haben, wird, untermalt von Renaissance- Chorälen, immer wieder die Historie einschubhaft mit der Gegenwart verwebt. Auch verweist er auf den von Boccaccio in seiner Vorrede erwähnten „Mittelweg“ der maßvollen Beschäftigung in Zeiten einer Pandemie.

Der König des zweiten Tages, Albert Hirsche, moderiert eine Talkshow mit Gästen in Form eines diffusen asynchronen Panoptikums, bei dem jeder allein in seiner Badewanne sitzt und sich dabei filmt, alles live zusammengeschaltet mit erwartbaren technischen Unstimmigkeiten. Immerhin ist das ganze interaktiv, man konnte zur Partizipation eine SMS an eine eingeblendete Nummer senden. Die Herren sind sichtbar random kostümiert mir lustigen Masken, ein wenig Schauspiel-Impro, ein wenig Moderation, viel Geplaudere, alles geht irgendwann in die absurde, mitunter fast dadaistische Richtung und man fragt sich: Wie „ernst“ ist es gemeint? Zwei der Figuren des Dekameron, Pampinea und Dioneo, sprechen durch die „Wannenmänner“, von denen einer Orgel und einer Posaune spielt, und erzählen, wie es in der Kirche in Florenz war, in der sie sich kennenlernten. Gegen Ende der Vorstellung liest Moderator Hirsche, dessen grün, rot und blau lackierte Fingernägel dabei sichtbar werden aus dem Dekameron auf Seite 211 und etwas später auch aus Sartre vor. Ein Zuschauer aus dem Live-Chat kommentiert: „Besser als Germany’s Next Topmodel.“ Richtig, wir haben ja Donnerstag.

 #3 ... in-between ...

Die Cocoon Dance Company zeigen als Könige am dritten Tag wie man miteinander tanzt, ohne im selben Raum zu sein. Als internationale Kompanie hat der „Lockdown“ im März 2020 sie vollends erwischt und sie erlebten diese letzten Tage, an denen sie noch gemeinsam proben konnte, als „dekamerone Situation“. Isoliert und in ein Landhaus geflohen, abgeschnitten von der Außenwelt war ein letztes gemeinsamen Proben mit zeitlicher UND räumlicher Gleichzeitigkeit noch einmal möglich, bevor es für jeden Tänzer heim in die Einzelquarantäne ging, „die anders war, weil keine Ende bekannt war“. In dieser Isolation nun soll untersucht werden, wie man sich körperlich berühren kann, ohne den Raum miteinander zu teilen. Das Internet-Publikum kann im Youtube-Stream live dabei sein. Aber zuallererst philosophiert wieder die Schattengestalt, indem sie auf die drei im Buch erwähnten "Strategien", die Apollinische, die Dionysische und den Mittelweg verweist und dass sowohl Mensch als auch Erreger Nähe brauchen und das dieses eigentliche Heilmittel im Corona-Kontext aber Gift sei, bevor das eigentliche Video beginnt.

Hierbei filmt eine Kamera in den jeweiligen privaten Wohnräumen der Tänzer. Jede Kachel ist mit Name und Gesicht der Person versehen und einem Verweis, dass der dritte Tag des Dekameron angebrochen ist und zeigt die Menschen, wie sie in ihrer Wohnung umherlaufen, was unzweifelhaft etwas von einer Überwachungskamera hat. Die Analogie zum Dekameron ist hier folgende: Sobald es neun Uhr abends ist, werden die Tänzer allesamt „wach“, machen sich fertig, während unten auf dem Bildschirm Sätze aus dem Buch stehen. Derweil wartet ein einen der Bildausschnitte die „Königin“, eine Frau mit einer roten Pappkrone auf dem Kopf, die draußen steht und wartet.

Dann beginnt die Tanzsequenz. Dabei werden nach und nach immer mehr Bildschirme zugeschaltet, in denen die Tänzer simultane Bewegungen versuchen, während jeder für sich in seiner Zelle eines foucaultschen Panoptikums sitzt. Es wird mit technischen Effekten wie Doppelung, Spiegelung oder Symmetrie gearbeitet. Durch die Bildschirmanordnung kann so beispielweise simuliert werden, dass etwas weitergereicht wird, so als würde es den Bildschirm wechseln oder es werden der Optik halber halbe Gesichter zusammen geschnitten. Dadurch, dass jeder den anderen über den Bildschirm sehen kann, kann aufeinander reagiert werden. Dabei werden Versuche unternommen, sich über den Bildschirm zu berühren, sich gar näher zu kommen. Letztendlich kann aber nur jeder in seinem Carrée für sich zur Musik zucken, die über weite Strecken eine Soundcollage aus U-Boot und Bohrinselgeräuschen ist. In der nächsten Sequenz werden die Aufnahmen der Tänzer überlagert bzw. überlappt von Aufnahmen der einsteigen gemeinsamen Bühnentanzproben. Dann sieht man wieder nur die Wohnungen, deren Bewohner in den Räumen und Fluren versuchen, auf den Böden zu „arbeiten“. Am Schluss gibt es reingeschnittene Balkonappläuse bevor jeder Tänzer sich individuell zu „Locomotion“ frei zu tanzen versucht. Die Zuschauer des Video werden ganz zum Schluss per Link in der Live-Chat-Box vom Veranstalter zu einem Publikumsgespräch mittels Zoom-Meeting eingeladen.

#4 Überfahrt im Homeoffice

In diesem wortspielreich betitelten Beitrag des KGI (Büro für nicht übertragbare Angelegenheiten) für das Mühlheimer Dekameron, einer Gruppe, die „Bühnenhandwerk und Theorie mit einer klaren politischen Haltung vereint“, werden elementare Fragen gestellt, in Bezug darauf, ob und wie Theater ohne Zusammenkunft funktionieren kann und wo das gemeinsame Erleben bleibt („wie viel Raum bleibt uns“?). Gedanken, wie man das Zusammenleben neu organisieren könnte, macht sich ein Menschenhaufen auf 11qm und filmt sich dabei, beim Zusammensitzen, beim Kuchenessen, auf einem Sofa, in einem Zimmer. Im dazugehörigen Trailer wird die Schattenfigur sehr direkt, und tritt, zumindest verbal aus ihrem dekadenten Wattekokon heraus, spielt aber Klavier und spricht vom Menschen als sozialem Wesen („aber die Seuche erlaubt das nicht, sondern zwingt uns in die Vereinzelung.“) Ob dieses Dilemmas bricht die Wut aus ihr heraus: „Wir sind allein. Wie viel Raum bleibt uns?“ Das Video ist nachdem es live ging, übrigens nicht wie die anderen Beiträge in der Playlist für die Nachwelt erhalten, sondern auf privat gestellt, denn immerhin wurde in dieser gewagtem Performance durch die seinerzeit unerlaubte inflationäre Nähe in gewisser Weise gegen ein Pandemie- „Gesetz“ verstoßen ...

#5 Selbstverständlich!

Der Beitrag des arabischen Collective Ma’louba, das an fünften Tag des Mühlheimer Dekameron „das Wort hat“, betrachtet das Thema Isolation von einer anderen, von einer bekannten Seite. Am Anfang des ersten Lockdown ging der Hashtag #weareallinthistogether viral, um eine grundgegebene Solidarität bzw. Verbundenheit vorzugaukeln. Auch Ma’loube halten gegen diese Heuchelei und machen vor ihren Erfahrungshorizont darauf aufmerksam, dass „die Katastrophe nicht alle Menschen gleich trifft“. Die Schattenfigur spricht in diesem Beitrag arabisch und deutsch abwechselnd ( und jeweils in die andere Sprache übersetzt untertitelt) während sie kocht und Salat schneidet (man hört die echten Geräusche) und spricht die „Doppelisolation“ an, die Situation derjenigen, die sich in einem Exil befinden und auch ohne Virus bereits isoliert waren, denn diese kennen die räumliche Distanz schon, ganz zu schweigen von denjenigen, die nicht auf Distanz gehen KÖNNEN. Omal Amran ist eine arabische Schauspielerin, die seit Jahren im Pariser Exil lebt. In ihrer doppelten Isolation hat sie das Malen angefangen. Ihr Video zeigt, wie sie Gesichter von Frauen die sie kennt und kannte mal aufhängt, damit sie Gesellschaft hat und wie sie Essen für sich zubereitet. Für sie ist klar: „Isolation braucht kein Virus“, aber „Seuchen“ gibt es für Schauspielerin Amran zwei, einmal die Frage, ob man im Exil weiterspielen sollte und, ob Online-Theater überhaupt funktioniert, dieser riesige Elefant, der gerade überall im (Kultur-)Raum herumsteht. Sie führt an, dass man Systeme überdenken muss, ob dieses überhaupt möglich zu machen und sinniert darüber, welche Stoffe man dann wählt: Solche, die mit Seuche und Isolation zu tun haben? Das Dekameron sieht sie als etwas für reiche Leute mit Glück, die das Privileg haben, wegrennen zu können. Amran führt an, dass die Teile der Produktion an verschiedenen Orten aufgenommen und ebenso weiterbearbeitet wurden, bis zum Endprodukt. Die Mitwirkenden trafen sich nur am Bildschirm. Dort, wo am Ende auch das Publikum sein wird. Das stellt nicht nur die Frage, ob es möglich und befriedigend ist, wenn das Theater zum Einzelnen kommt, in seine Isolation und nicht ein Treffpunkt der vielen ist, die ein kollektives Ereignis teilen, sondern auch, ob es das Publikum überhaupt braucht.

#6 The dark side of the zoom

Als Bochumer „Königskombinat“ hat das Kainkollektiv in seinem Beitrag zum Mühlheimer Dekameron auf performative und filmische Elemente in mehreren Kapiteln gesetzt. Eingestimmt von der Schattenfigur, die dieses Mal auf dem Dach sitzt und ein Moritat auf der Gitarre anstimmt, geht es um "das Leben draußen, was ohne uns stattfand“ und die Überlegung, welche Einschnitte und Änderungen dauerhaft bleiben könnten. Dann beginnt ein Live-Stream über Skype, bei dem zwei Personen in einem Raum, gebeugt über ein Schild, zu sehen sind während ein Film an die Wand projiziert wird. Eine Reflexion über das Theater beginnt: ein Sitzen nach Filmende im Kino als einer dunklen Kammer und Bilder einer Außenwelt betrachtend, nur: wie lange schon? („Im 14. Jahrhundert beginnt das Theater sich in dunkler Kammern einzuschließen“)Und bedeutet dies eine „Verdoppelung der Welt oder deren Auslöschung?“ Sie setzen die Entwicklung optischer Täuschung und Illusion logisch fort, indem sie anmerken, dass auf Theater, Bild und Kino jetzt der Live-Stream folgt, der die Welt einfängt. Im Video sind derweil verschiedene Orte zu sehen, an denen an die Wand projiziert wird. Dann sind die Mitglieder der Gruppe zu sehen, wie sie Gasmasken tragend umherwandeln wie Zombies in einer leeren Welt – dank Zoom, passend zu dieser Performance eine Umdichtung des Herbert-Grönemeyer Liedes („Tief im Westen wo die Sonne verstaubt“) und stellen fest: „Wir müssen uns Europa als ein totes Kino vorstellen“) und philosophieren („Sieg der Antimaterie über die Materie“).

Dann folgen Episoden von Menschen, die dort feststecken, wo sie eben feststecken, zum Beispiel in der albtraumhaften labyrinthischen Struktur der Ruhr-Universität Bochum („Corona hat unsere Reise unterbrochen, dieser Hokuspokusvirus des europäischen Traums“) und die mit Aktionen dem Virus den Kampf ansagen. Dabei kreieren sie einen Begriff („Coronismus“), der nicht die Krankheit meint, sondern die Symptome der Krise, das Vergessen der Normailität und das Übersehen des Schwarzes Loches ( der dunklen Seite des Zoom). Ein Performer liest dabei eine Art Manifest vor. Es geht darin auch um die zwei Seiten des Coronismus: die Aluhüte und die Parlamente und dass das einzige Heilmittel gegen die Spaltung ausgerechnet die Berührung wäre. Das Dekameron ist für sie eine „Luxusgeschichte unter Privilegierten“. Solange jeder Zuhause in seiner Blase hockt, wird Berühren auf Abstand schwierig, sollte aber möglich sein, für eine Art Theatererlebnis. Der insgesamt diffuse und dystopische Beitrag, der sehr viel sagen möchte, schließt mit einem aufwändig gemachten Film in mehrern Akten in dem die „Götter Europas“ aufwachen mit Analogien zu griechischer Mythologie und Dramen (Anspielung auf „Festung Europa“?). Am Ende wir noch eine Liste mit Hashtags in die Kamera gehalten, die aber schlecht zu lesen ist.

#7 Ausgangssperre

Auch der Beitrag des Kameruner „Experten für Distanz“ Martin Ambara und des hiesigen Theaterlabors OTHNI ist ein fremdsprachiger: Französisch mit deutschen Untertiteln. Die Schattenfigur sitzt im Garten und bedient sich des Schlachtrufes „Bleiben Sie wo sie sind“, der sich durch das ganze Video ziehen wird und der seit Jahren die gängige Haltung der Europäer den Afrikanern gegenüber und der kolonialen Herrschaftspraxis in Kamerun ist. Die Ausgangssperre 2.0 läuft unter dem Motto „Bleibt zuhause“.

Eine Frau will gerade Flöte üben, als sie von zwei schreienden Männern, die unter ihrem Fenster stehen, gestört wird. „Restez chez vouz“ bzw. „Bleibt zu hause“ rufen sie abwechselnd auf deutsch und französisch, sodass der Frau nichts anderes übrig bleibt, als das Üben einzustellen und stattdessen einen Beat anzumachen, der sich unter das Schreien legt.

Dann tritt ein DJ auf: Immer wieder ruft er: „Hallo, hier ist Afrika!

Die weiteren Sequenzen umfassen einen Ausdruckstanz im Dunkel mit einer Textspalte im rechten Abschnitt des Bildschirmes, eine Tanzchoreografie mit der Message „Der Tod ist überall“ oder eine Performance wo ein selbstgebasteltes Als-ob-TV-Gerät aus einem Karton ähnlich wie beim Kaspertheater, dessen Rand mit Namen von Pharmaunternehmen beklebt ist und in dem jemand sitzt der der Zuschauerin sagt, wie sie sich verhalten soll („Bleibt zuhause!“), diese aber entgegnet, dass Zuhause weder ihrem Körper noch ihrem Geist gut täte.

Nach einer TV-Ansprache für den „Weltstar den man nicht mehr vorstellen muss: das Corona-Virus“ dann ein starkes Bild: Die Frau schreit den Fernseher an: „Genug der Poesie!“ und macht mit einem Umbau den Weg dafür frei, dass fast die restliche Zeit des Beitrages nur noch Klartext geredet wird, teilweise aber verpackt in witzige Spitzen („Die Krankheiten – sei es Aids, Krebs, Typhus, Gelbfieber, Hunger...- sind tot, es lebe Corona") oder mittels schon absurder Event-Rhetorik („Afrika-Tour des Corona-Virus“)

Auch in einen Gesprächskreis, die dem mehrere Männer und Frauen draußen unter einem Baum in einer Innenstadt zusammensitzen, wird deutlich auf den Punkt gebracht welche „Ereignisse der anderen“ derzeit auf Afrika einschlagen, Ereignisse wegen derer sie derzeit eingesperrt sind. Sie hinterfragen das System, das will, dass sie das Problem der anderen teilen, aber keiner der anderen ihres. Weil sie es „satthaben, die ganze Weltparanoia zu verinnerlichen“ machen sie wütende Ansagen („Bleibt doch selber zuhause!“, „Das ist nicht unser Krieg“), nennen Corona eine „kosmopolitische Farce ohne Moral“, verhöhnen es zudem („Heiliges Corona“) und wagen sich mit einer Anspielung auf die „Impfkampagne der WHO“ sogar in aus Perspektive der Mehrheitsmeinung der ersten Welt nahezu verschwörungstheoretisches Fahrwasser. Doch die Wahrheit, auf die das Kollektiv aufmerksam machen will, ist die, dass Afrika es sich schlicht und einfach nicht leisten kann, sich zuhause einzuschließen, aus rein wirtschaftlichen Gründe, denn #zuhause bedeutet in den Ländern Afrika zu verhungern! Außerdem tut man sich in Afrika rein mentalitätsbedingt schwer damit, andere allein zu lassen („Man kann das Lebendige nicht einsperren“). Auch das Verständnis für „social distancing“ ist eher gering („Soll man soziale Bindungen im Namen der Technologie und des virtuellen zerstören?“) uns auch das Fremdeln mit der Maske („Wir sind alle zu Ninjas geworden“) und das sich nicht in Panik und Angst vor einer „heilbaren Krankheit“ versetzen lassen, werden als kulturell und soziologisch bedingt erklärt, denn „was für euch funktioniert, funktioniert nicht für uns") und zeigen ein eindeutiges Selbstverständnis („Du wirst mein tropisches Gehirn nicht auffressen können“, „Der Homo Africanus bleibt ein dickköpfiges soziales Wesen“). Ihre Kampfansagen („Wir sagen nein“) beenden das Video mit Aufnahmen eines Performers tanzend im Dschungel und Gesang mit den jeweiligen Texten, der wieder rechts im Bild eingeblendet wird. Es sind Parolen, die im Gedächtnis bleiben, durch Tanz und Musik subtil aus der Ecke der Aggressivität geholt („Wir halten stand der sozialen Zersplitterung/aufgebauschten Angst/klinischen Impfversuchen

/Anweisungen der WHO/Die Masken sollen fallen“) und insgesamt eine starke und reflektierte Sozialkritik in künstlerischem Rahmen ergeben.

Die durchweg gute Resonanz aus dem Live-Chat für den Beitrag spricht für sich.

#8 Als wärs der letzte Tag

Auch das italienische Theaterkollektiv Anagoor und der Leiter des Theaters an der Ruhr, Roberto Ciulli, liefern einen beindruckenden und lehrreichen Kurzfilm, der die eigene Perspektive überdenken lässt und den Horizont erweitert, ohne dafür das Zuhause verlassen zu müssen. Ciulli spricht abwechselnd Deutsch und Italienisch ( jeweils in der jeweils anderen Sprache untertitelt) wenn er erklärt und einleitet: „Wir sind Theaterleute, wir alle arbeiten für diese Kunst des gemeinsamen Erlebens (...)deshalb haben wir uns auf diesen digitalen Landsitz begeben, um kontaktlos bzw. digital Kontakt zu halten.“ Darüber schlägt Ciulli die Brücke zu der Geschichte, die er in den nächsten 34 Minuten erzählen will, über eine Theaterform, die „ebenfalls etwas anders funktioniert“ und deren religiösen Hintergrund. Es geht um das vor 300 Jahren im Iran entstandene „Ta’zieh“, ein schiitisches Passionsspiel das nach festen Regeln als Trauerritual nicht nur in Theatern, sondern auch als Volkstheater in den Dörfern aufgeführt wird. Obwohl das Publikum die Handlung kennt leidet es doch jedes mal aufs Neue mit.

Ciulli teilt mit dem Zuschauer des Beitrags eine Aufführung des Ta’zieh, die ihn bis heute tief beeindruckt, obwohl er viele davon in Rahmen seiner Reisen in den Iran kennengelernt hat, und zwar eine, die von zum Tode Verurteilten, deren Strafe für diesen einen Tag ausgesetzt wurde und die deshalb sprichwörtlich „um ihr Leben gespielt haben“ und so, als wäre es das letzte Mal. Bilder und Eindrücke des Landes, von Felsklüften, Bergen und Steinwüsten in beige-grau, durch das Kamele laufen und die einen Eindruck von den Menschen die dort leben, vermitteln, ebenso Musik und Trommelgeräusche untermalen die Erzählung und wechseln sich mit Bildern vom sprechenden Ciulli vor Mikro und Kamera ab. Mit einem Verweis auf das Leben als wäre es der letzte Tag endet der Kurzfilm wie eine Oper, untermalt mit Musik von „Das Paradies und die Pein“ von Schumann.

Symbolbild©pixabay/sweetlouise
Symbolbild©pixabay/sweetlouise

#9 Anna Kpok & die Dinge aus einer anderen Zeit

Am neunten Tag des Dekameron fährt die Schattenfigur Auto, denn es geht weiter, aber nicht ins Theater. Dafür gehen seltsame Dinge in den anderen Räumen der Stadt Mühlheim vor sich. Eine Reise „zu den Dingen aus einer anderen Zeit“ wird angetreten und zwar mittels einer Installation in Form eines „Choose-your-own-path-Theater-Text-Adventures“, bei der die sechs Spieler, die oben am Bildschirmrand an ihren jeweiligen Webcams zu sehen sind, in der Rolle die Hauptfigur Anna K. schlüpfen und diese durch die Stadt navigieren und Aufgaben und Rätsel lösen lassen müssen. Aus den „seltsamen Dinge aus einer anderen Zeit“, die sie dabei finden, müssen sie am Ende ein weiteres "Ding" bauen, um das Spiel zu gewinnen.

Auch die acht Frauenfiguren aus dem Dekameron kommen im Spiel als Zeitreisende vor, die alle Gegenstände versteckt haben. Der Zuschauer sieht den sechs Spielern, die sich immer gemeinsam auf eine Entscheidung festlegen müssen die ganze Zeit über beim Spielen zu, so als würde man einer P&P-Runde oder einem Lets Player zu bzw. über die Schulter schauen. Ausgestattet ist der Stream mit authentischen Retro-Videospiel-Sound und Aufnahmen der Stadt Mühlheim an der Ruhr inklusive Geräuschen für die Atmosphäre. Eine Computerstimme liest dabei die Texte vor. Es wird außerdem darauf hingewiesen, dass es sich bei dem Spiel erst im eine Beta-Test-Version handelt.

#10 Der Abschied der Königin

Der letzte Teil des Mühlheimer Dekameron unter der Herrschaft des Theaterkollektives subbotnik, der den Abschied der Königin feiert, lässt auch gleichzeitig die Produktion Revue passieren.

„Wir waren in Sicherheit in unserem digitalen Refugium vor der Stadt Mühlheim, an den Abenden erzählte uns ein König/Königin oder Kollektiv Geschichten um uns abzulenken von der Wirklichkeit, dass wir nicht spielen konnten wie wir wollten“ verkündet das Schattenwesen bei seinem letzten Auftritt.

Das digitale Asyl endet am 10. Tag und es geht wieder „hinein ins alte Leben“. Die Figur spielt Klavier während sie die entscheidende Frage stellt, jedoch mit einem optimistischen Blick: „Was geht zurück, was kommt mit und was verändert sich in diesem neuen alten Leben“ und der letzte Film bzw. Stream beginnt. Der Zuschauer sieht per Zoomschalte in vier Räume hinein, in denen jeweils eine Person am Tisch sitzt oder an einem Musikinstrument. Sie beschäftigen sich dekadent gelangweilt und man ahnt aufgrund der Einrichtung der Räume, das da gerade ein Fest stattfindet oder vorbereitet wird. Alle vier sprechen Auszüge der Texte, die die Figuren der Dekameron-Rahmenhandlung sprechen. Die Bild- und Tonstörungen zeigen die Tücken des digitalen Live-Theaters. Nach einiger Zeit fängt eine der Figuren an, auf die Wand in seinem Raum einzuschlagen, bis er in den Bereich der nächsten vordringt und so weiter. Durch diese Aktion wird im wahrsten Sinne des Wortes am Ende die vierte Wand durchbrochen und enthüllt, dass die Figuren von Anfang an alle zusammen waren, in einer Kulisse mitten auf einer Wiese in einem Garten. Um sie herum stehen noch mehr Instrumentenspieler . In der nächsten Einstellung läuft jemand der eine Schafsmaske trägt durch Ruinen und äußert sich während seines Ganges darüber, dass er anfangs froh war mal den Stillstand spüren zu können und nicht an Alltag aber dann doch froh war, als alles wieder mit Leben gefüllt war. Er kommt schließlich im Garten an, wo Königin und Feiernde bereits auf ihn warten. Dort wird auch ein Schild mit den Koordinaten des Gartens aufgestellt inklusive einer Einladung an die Zuschauer dort vorbeizuschauen. Die nächsten Minuten sieht man dann die Gäste beim feiern und Musizieren bis am Schluss wieder das Bild einfriert.

Zusammenschnitt

Der wirklich letzte Beitrag der Reihe, der etwas später geliefert wird, ist ein Zusammenschnitt bzw. eine Art Best-of aus allen 11 Folgen der Serie.


Fazit


Im Jahr 2020 ist das Dekameron wahlweise ein Kurzfilmfestival oder eine Zoom-Konferenz (mit Technik-Tücken) geworden. Auch andere Kunst- oder Unterhaltungsformen wie Dokumentation oder Spiel finden ihren Platz im „virtuellen Landsitz des Ringlokschuppen weit draußen vor den Toren Mühlheims an der Ruhr". Die Spielstätte spielt (mit) Renaissance-Ästhetik, Flucht, Quarantäne und letztendlich parallel zu Land und Welt Pandemie. Die Produktion (Texte: Konstantin Küspert, Video: sputnic) setzt dabei entweder bewusst oder unbewusst dieselbe dekadente Analogie wie viele aufgrund ihres wie und warum auch immer entstandenen Tunnelblicks, was besonders beim immer wiederkehrenden „Vergleich“ mit der Pest seine Absurdität vollends entfaltet. Auf einer auf künstlerisch-modern getrimmten Meta-Ebene schafft der Ringlokschuppen sich ein eigenes Dekameron in Form einer elaborierten und aufwändigen Beschäftigungstherapie von und für Kulturschaffende und erfindet eine neue Gattung, das „digitale Live-Theater“, nur funktioniert es ohne Publikum und Applaus? Auch war nicht alles live, denn Ausschnitte, die es nicht in die Folgen geschafft haben werden in Pilot oder der Zusammenfassung gezeigt und lassen erkennen, dass da definitiv das ein oder andere (was bei den Kurzfilmen selbstverständlich klar ist) im Vorfeld vorbereitet wurde. Beim Zeitvertreib mittels Geschichtenerzählen bekommt der Zuschauer in den einzelnen Episoden, je nachdem wie ausgeprägt ihr jeweiliger Live-Charakter ist, wahlweise Einblicke ins absolut Private oder ganz weit hinaus in die Welt, denn der eigentliche Raum des Geschehens, des Aufführens, der Theaterraum, ist derzeit ein Leerer. Das Theater geht also auch im Fall des Ringlokschuppen unter die Streamer und fragt am Ende in der Retrospektive der Produktion, ob live und echt und online die verwackelten Bilder und den schlechten Sound nicht nur wiedergut machen kann, sondern ob die Welt das überhaupt braucht. Die Frage nach der eigenen Systemrelevanz wird gestellt und geantwortet wird mit der „totalen Unterwerfung unter den Verwertungszwang“.

Die zehn eigenen Interpretationen des Decameron, das für den ein oder anderen der Beteiligten „eine Luxusgeschichte für Privilegierte“ ist, zeigt nicht nur zehn unterschiedliche Weltentwürfe und Assoziationswelten bezüglich des Dekameron , sondern zehn Situationen, in denen ein Theaterschaffender sich derzeit befinden kann, wenn die Welt sich entschlossenen hat, in den Pandemie-Modus zu gehen, ob nun gerechtfertigt oder nicht. Sie zeigen die unterschiedlichen Fragen, die verschiedene Sichtweisen und die individuelle Nähe und Betroffenheit einzelner Menschen, Gruppen, Länder, Kulturen mit der Situation und darüber hinaus. Sie zeigen verschiedene Darstellungsformen, künstlerische und gesellschaftliche Ansätze, sind mal mehr, mal weniger interaktiv, reichen von dekadentem Beobachten der Situation bis hin zu offener Sozialkritik (#5,#6,#7), sind mal Dokumentarfilm (#8), mal Konzert (#1), mal Spiel (#9), oft Zoom-Konferenz und auch foucaultsches (Fake!-)Panoptikum. Letztendlich sind sie leider auch nur eine Alternative zu Netflix & Co, wenn auch eine Hochkulturelle. Vielleicht ist aber auch nur das Thema,der vermeintliche Spiegel, der Theater doch eigentlich ist, nicht der, den es gerade braucht, um sich die Existenzberechtigung im digitalen Sektor zu verdienen, oder er wurde nicht dem „Richtigen“ vorgehalten, wie auch ein Zuschauer des Piloten mit seinem Kommentar anmerkt „Ich dachte ich habe Sehnsucht nach dem Theater, aber das hier hat in mir eher das Gegenteil erzeugt. Schade. Vielleicht wäre ja auch ein anderes Thema hilfreich - kein Corona/Pest.“


Weitere Informationen:

Das Dekameron

eine Eigen/Koproduktion

des Ringlokschuppen Ruhr in Koopereration mit dem Theater an der Ruhr und Mühlheimer Theatertage Spielzeit 2020/21

www.vier.ruhr


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